Sommer 2025
Was macht man, wenn man an einem Ort unterwegs ist, den man schon unzählige Male fotografiert hat? Greift man erneut zu den bewährten Motiven oder wagt man sich auf die Suche nach neuen Blickwinkeln? An diesem Abend in Luzern wollte ich beides: Altvertrautes neu interpretieren und gleichzeitig frische Motive entdecken.
Meine stille Hoffnung war, dass sich der Himmel in ein intensives Abendrot tauchen würde – jenes magische Licht, das selbst bekannte Motive in ein völlig neues Gewand hüllt. Doch bis sich der Himmel entsprechend färbte, nutzte ich die Zeit, um andere Szenen einzufangen.

Ein besonders spannendes Motiv gelang mir an der Museggmauer. Ich wollte die Silhouette der historischen Türme vor dem gelblich leuchtenden Himmel zeigen. Durch gezielte Bearbeitung habe ich die Türme bewusst stark abgedunkelt, sodass sie wie Schattenrisse wirken – geheimnisvoll und grafisch zugleich.
Entlang der Reuss experimentierte ich mit einer kurzen Langzeitbelichtung.
Ziel war es, das Fließen des Wassers weicher und dynamischer darzustellen. Die Wellen wirkten dadurch fast wie gemalt – ein schöner Kontrast zur ruhigen Architektur der Altstadt.


Als sich der Himmel schließlich in warmen Rottönen färbte, richtete ich meine Kamera auf die Motive in Richtung Sonnenuntergang. Es waren nicht die klassischen Luzern-Postkartenansichten, aber gerade das machte sie spannend. Die Lichtstimmung verlieh den Szenen eine besondere Tiefe – fast wie ein Gemälde, das nur für wenige Minuten existiert.


Auf dem Rückweg durch die Stadt nahm ich die Jesuitenkirche und die Lichter der Altstadt ins Visier. Die Reflexionen auf dem Wasser, die warmen Laternenlichter und die ruhige Abendstimmung bildeten einen stimmungsvollen Abschluss meiner Tour.
