Der erste Film war voll, die Entwicklung abgeschlossen – und die Spannung stieg. Ich wartete gespannt auf die digitalen Fotos, die mir zugesendet wurden, voller Vorfreude und Neugier. Wie würden die Farben wirken? Hatten meine Belichtungsversuche den gewünschten Effekt?
Als ich die Bilder schließlich auf meinem Bildschirm betrachtete, war es ein besonderer Moment. Anders als bei digitalen Aufnahmen, die ich sofort überprüfen kann, war dieses Erlebnis anderes. Jeder Blick auf die Fotos war eine Entdeckung, eine Reflexion darüber, wie Licht, Zeit und Perspektive miteinander gespielt hatten.
Motivwahl und Herausforderungen
Mit dem ersten Film wollte ich die Kamera ausgiebig testen, daher wählte ich teilweise Motive, die ich bereits digital fotografiert hatte. Besonders spannend war der Versuch einer Langzeitbelichtung während eines Sonnenuntergangs sowie die Herausforderung, Blendensterne zu erzeugen.


Ohne Klappdisplay musste ich mich für bestimmte Perspektiven buchstäblich verrenken, um den richtigen Winkel zu finden. Doch genau diese Interaktion mit der Kamera machte das Fotografieren besonders intensiv und persönlich.

Bildbearbeitung—Ja oder Nein?
Eine der schwierigsten Entscheidungen für mich war die Nachbearbeitung der entwickelten JPGs. Ursprünglich wollte ich meinen Fotos keinen digitalen Eingriff gönnen. Doch ich habe mich dazu entschlossen, sie zumindest minimal zu korrigieren—leichte Begradigungen, das Entfernen von Verunreinigungen oder das dezente Verstärken der Farben, ohne dabei den analogen Charakter zu verfälschen.
Die Frage nach der Nachbearbeitung analoger Bilder ist fast ein philosophisches Thema: Ist die Authentizität eines Bildes davon abhängig, dass es völlig unbearbeitet bleibt? Oder darf man kleine digitale Anpassungen zulassen, um die Essenz des Moments besser einzufangen? Für mich ist die Antwort ein Kompromiss—wenig und gezielt, nur dort, wo es wirklich Sinn macht.


Fazit: Mehr als nur eine Kamera
Trotz den technischer Einschränkungen bin ich mehr als zufrieden mit den ersten Ergebnissen—auch wenn es unvermeidlichen Ausschuss gab. Doch genau das macht analoge Fotografie so besonders: Sie ist keine Massenproduktion, sondern eine bewusste, langsame Kunstform. Jede Aufnahme erfordert Zeit, Geduld und Hingabe.


Ich freue mich darauf, mit dieser Kamera weitere spannende Motive festzuhalten und meine Erfahrungen auf dem Blog zu teilen. Denn jede neue Tour eröffnet neue Perspektiven—und genau das macht die analoge Fotografie zu einem fortwährenden Abenteuer.


